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Babylon - Religion

Religion der Stadt

Babylon war eine sehr religiöse Stadt. Ausgrabungen und alte Texte weisen auf mehr als 50 Tempel hin. Der Hauptgott der Reichsstadt war Marduk, in der Bibel Merodach genannt. Man hat vermutet, dass Nimrod als der Gott Marduk verehrt wurde, aber die Meinungen der Gelehrten hinsichtlich der Identifizierung von Göttern mit bestimmten Menschen gehen auseinander. In der babylonischen Religion spielten auch Göttertriaden eine bedeutende Rolle. Eine von ihnen bestand aus zwei Göttern und einer Göttin: Sin (dem Mondgott), Schamasch (dem Sonnengott) und Ischtar; sie galten als Herrscher des Tierkreises. Eine weitere Triade bestand aus den Teufeln Labartu, Labasu und Achazu. Überall gab es Zeugnisse des Götzendienstes. Babylon war tatsächlich "ein Land der gehauenen Bilder" und der abscheulichen "mistigen Götzen" (Jer 50,1, 2, 38). Die Babylonier glaubten an die Unsterblichkeit der Menschenseele.

Die Babylonier entwickelten die Astrologie, um die Zukunft des Menschen in den Sternen lesen zu können. Magie, Zauberei und Astrologie spielten in ihrer Religion eine bedeutende Rolle. Viele Himmelskörper, zum Beispiel die Planeten, wurden nach babylonischen Göttern benannt. Wahrsagerei war auch in den Tagen Nebukadnezars, der mit ihrer Hilfe Entscheidungen traf, ein wesentlicher Bestandteil der babylonischen Religion.

Ein alter Feind Israels.

Die Bibel spricht oft von Babylon, angefangen mit dem Genesisbericht über die ursprüngliche Stadt Babel. Bei der Beute, die Achan aus Jericho mitnahm, befand sich ein "Amtsgewand aus Schinar". Nach dem Fall des Nordreiches Israel im Jahre 740 v. u. Z. wurden Bewohner von Babylon und anderen Gegenden dort anstelle der ins Exil geführten Israeliten angesiedelt. Hiskia beging den Fehler, Boten aus Babylon die Schätze seines Hauses zu zeigen; dieselben Schätze sowie einige der "Söhne" Hiskias wurden später nach Babylon gebracht. König Manasse (716 bis 662 v. u. Z.) wurde ebenfalls gefangen nach Babylon geführt, doch weil er sich demütigte, setzte ihn Gott wieder auf seinen Thron (2Ch 33,11). König Nebukadnezar nahm die kostbaren Geräte aus dem Hause Jahwes sowie Tausende von Gefangenen nach Babylon mit.

Aus den Christlichen Griechischen Schriften geht hervor, dass Jechonja (Jojachin), der als Gefangener nach Babylon geführt wurde, ein Bindeglied in der Geschlechtslinie Jesu war. Der Apostel Petrus schrieb seinen ersten kanonischen Brief von Babylon aus. Bei diesem "Babylon" handelte es sich um die Stadt am Euphrat und nicht, wie einige behaupten, um Rom.

Quelle: aus dem Brockhaus zusammengefasst

©omposuit Pennywise 2002